Eine Ausstellung in der Christian-Wagner-Bücherei zeigt Kinderbibeln und das Wirken des Reformators.

Rutesheim - Die Bedeutung von Martin Luther für den hohen Stellenwert der Bildung heute zeigt gegenwärtig eine Ausstellung in der Christian-Wagner-Bücherei in Rutesheim. Eröffnet wurde diese kombinierte Kinderbibel- und Lutherausstellung mit dem Vortrag „Wie Luther uns alle in die Schule brachte“.

 

Stefan Hermann, Theologe und Leiter des pädagogisch-theologischen Zentrums der evangelischen Landeskirche, hat faktenreich erklärt, warum die Bibel das Markenzeichen der evangelischen Kirche ist. Für Martin Luther hatten die Heilige Schrift, der Gottesdienst und die Bildung eine herausgehobene Stellung.

Glaube kommt für Luther aus dem Hören des Wort Gottes. Gottesdienste hielt er in deutscher Sprache ab. Das griechische Wort für „Schule“ heißt „scholae“, auf Deutsch „Muße“. Dies entspreche der reformatorischen Grundentdeckung Martin Luthers, die er dem Studium der Bibel verdankt: Allein aus Gnade, allein aus Glaube, allein durch Christus, so Hermann.

Luther forderte für alle Menschen den Zugang zu Bildung und die Einrichtung von Schulen. Alle Menschen müssten lesen und schreiben können, damit sie die Inhalte der Predigten durch eigenes Bibelstudium überprüfen könnten. Er ermahnte die Eltern, den Kindern Bildung zu gönnen.

Eigene Rundgänge für Kindergarten- und Schulkinder

Die Ausstellung in der Bücherei wurde von der Johanneskirche Rutesheim zusammengestellt und bespielt alle Stockwerke der Bücherei. Sie nutzt Plakate, die bedeutende deutsche Museen unter der Regie des Auswärtigen Amtes für das Jubiläumsjahr der Reformation erstellt haben. Im ersten Obergeschoss sind viele Kinderbibeln mit bibliografischen Informationen ausgestellt. Besucher können sogar auf einer alten Schulbank aus dem Schulhaus an der Hindenburgstraße Platz nehmen.

Für Kindergartengruppen und Schulklassen haben die Ausstellungsmacher eigene Rundgänge konzipiert. Aktionsbereiche laden Kinder dazu ein, Selfie-Fotos mit Käthe und Martin Luther zu machen, ein übergroßes Luther-Puzzle zu bauen, eine Luther-Rose auszumalen oder sich mit der Mode der Reformationszeit zu beschäftigen.