Eine Ausstellung der Gebersheimer Malgruppe ist derzeit in der Zehntscheune zu sehen. Das Motto: Kunst verbindet und inspiriert!

Heimsheim - Rund um die freischaffende Künstlerin Sou von der Heyden haben sich die Künstler der derzeitigen Ausstellung in Heimsheim gruppiert. Mit dabei Herta Czycholl, Thea Dürr, Thomas Heinz, Annette Hensel, Gabriele Mutschler, Mirabai Renate Neumann, Hannelore Schliessmann, sowie Ursula Schneller und Bernd Thieliant.

 

Kunst in der „Gebersheimer Malgruppe“, das ist mehr als künstlerisch tätig zu sein. Das Geheimnis dieses Zusammentreffens liegt in der Gemeinschaft. Dieser gegenseitige Austausch, der wie von selbst, ganz selbstverständlich passiert. Diese Inspiration, die nahezu greifbar im Raum schwebt. Freundschaften entstehen.

Unterschiedliche Techniken finden so den Weg von einem zum anderen Bild. Experimentierfreudigkeit macht sich breit. Dabei sind die Menschen so vielfältig wie ihre Kunst an sich. Jeder Charakter fließt ganz individuell in das Werk ein. Und genau das scheint das Geheimnis zu sein. Sich gegenseitig zu inspirieren, Persönlichkeit stärken.

Rund 40 Bilder sind zu sehen

So zeigt die aktuelle Ausstellung Werke in Acryl, Mischtechnik und Aquarell. Collagen werden präsentiert. Marmormehl, Sand, Modelierpaste und Kaffee wird eingearbeitet. Linien werden gestaltet mit Kohle, Pastellkreiden und Tusche, um nur einige zu nennen. Von der abstrakten Malerei bis hin zu Porträts, Figuren, Figurengruppen, Architektur und Landschaftsaufnahmen ist die Ausstellung vielfältig. Rund 40 Bilder sind zu sehen.

„Ich bin immer wieder fasziniert. Jeder kommt mit seinen Bildern und am Ende entsteht da etwas. Und das ist immer wieder überraschend“, unterstreicht Herta Czycholl in ihrer Ansprache zur Ausstellung. Und weiter „Uns verbindet die Arbeit im Atelier. Alle Arbeiten, die hier hängen sind entweder dort begonnen, fortgeführt oder beendet worden. Die Inspiration des Ateliers steckt in den Bildern.“ Inspiration, das bedeutet beispielsweise Anregung, Kreativität, Animation und Ermutigung. Die Interaktion spornt an, beflügelt. „All dies hab ich empfunden“, sinniert Czycholl. Im Miteinander und auch in der Ausstrahlung des Gebersheimer Ateliers werden somit Kräfte freigesetzt. „Es ist chaotisch, es entsteht, es ist weg und es entsteht wieder“, beschreibt sie ihre Eindrücke.

Der Ursprung von Aquarell

Auch die Vielschichtigkeit in der Acrylmalerei kommt zur Sprache. So sind es die vielen Schichten, die ein Bild zu dem werden lassen, was es ist. Denn auch die unterste Schicht ist wichtig und mit dem richtigen Blick und der passenden Fantasie darauf manchmal auch sichtbar. Thomas Heinz lässt zusätzlich einen Blick auf die Aquarellmalerei zu. „Die Aquarellmalerei steht immer ein klein wenig im Schatten der populären Acrylmalerei“, sagt er. Dabei verdeutlicht er, dass auch die Aquarellmalerei geschichtlich verankert ist. So sei die Aquarellmalerei in seinem Ursprung eine sehr alte Malerei. Papyrusrollen in Ägypten kommen zur Sprache, aber auch die Kunst mit den wasserlöslichen Farben in Asien. Eine Zeitspanne zieht Heinz zudem zum Mittelalter. Hier wurde die Aquarellmalerei benutzt um Drucke zu kolorieren, um nur ein Beispiel zu nennen. Im 19. Jahrhundert sind dann eigenständige Aquarellbilder entstanden. „Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts haben sich die Aquarelle dann so langsam emanzipiert“, lächelt Heinz. Bekannte Maler wie beispielsweise Paul Cézanne, Emil Nolde und August Macke sind zu nennen.

„Wir unterstützen uns gegenseitig. Die Ruhe ist wichtig, dieses sich Gedanken machen. Mit den Augen und der Seele sehen. Tiefe erreichen“, fasst die Künstlerin, Sou von der Heyden, die das Gebersheimer Atelier als Kulturtreff mit sozialer Kompetenz fördert, schlussendlich zusammen.

Die Werke sind noch bis zum 25. Mai in der Zehntscheune (Schlosshof) zu sehen.