Es geht es um Wissen und viel Spaß.

Leonberg - Mit meinen Freunden nehme ich heute zum ersten Mal am Pub-Quiz im Domizil teil. Das Team heißt „A-Team“, angelehnt an die erfolgreiche Actionserie aus den Vereinigten Staaten, und besteht aus sechs Personen. Neben mir sind Manuel Lauser, Lukas Martin, Lea Stegmüller, Aron Kugel und Laura Thaysen mit von der Partie.

 

Das Domizil füllt sich zunehmend mit Gästen, bis schließlich alle Tische belegt sind. Kurz nach 20 Uhr geht es schließlich los. Neben verschiedenen Zetteln, auf die wir im Laufe des Abends unsere Antworten schreiben müssen, bekommen wir auch eine Deutschland-Karte auf den Tisch gelegt. Die Quizmasterin Ulrike Otto, Redakteurin bei der Leonberger Kreiszeitung, erklärt: „In der ersten Runde geht es darum, Städte in Deutschland zu verorten. Sowohl für die richtige Stadt, als auch für die richtige Verortung auf der Karte, gibt es jeweils einen halben Punkt.“ Auf einer Leinwand wird die erste Frage eingeblendet: „Wo fand im Jahr 2018 die Feier zum Tag der Deutschen Einheit statt?“ Das wissen wir sofort, schreiben emsig „Berlin“ auf den Zettel und setzen ein Kreuz auf der Karte.

Die nächste Frage gestaltet sich schwieriger. „Kein Wasen, keine Wiesen – das größte Weinfest der Welt heißt Wurstmarkt und findet wo statt?“ Wir stutzen. Da wir beim besten Willen nicht wissen, wo der Wurstmarkt ist, raten wir und setzen das Kreuz an der Grenze zu Frankreich.

Montag ist Quiztag

An jedem zweiten Montag im Monat wird es knifflig! Die Quizmaster Ulrike Otto, Philipp Heugle und Michael Sanders bereiten im Bistro Domizil monatlich ein spannendes Quiz mit Fragen aus den unterschiedlichsten Bereichen vor. Nach sechs Runden mit je zehn Fragen wird das klügste Team des Tages gekürt und mit einem Freigetränk belohnt.

Je nachdem, wer die Fragen vorbereitet hat, standen schon Aufgaben aus dem Mathe-Abitur, Videoausschnitte oder Runden, bei denen die Teilnehmer etwas erschmecken mussten, auf dem Programm. „Andere Menschen, andere Ideen“, sagt die Quizmasterin Ulrike Otto und lacht. Alles begann vor fünf Jahren, als Michael Sanders gerade nach Leonberg gezogen war. Kurz nach dem Umzug ging sein Türschloss kaputt, sodass er nicht mehr seine Wohnung betreten konnte. Auf der Suche nach Hilfe, ging er in das Bistro Domizil von Lothar und Marie Mattner. Als er den beiden Besitzern erzählte, dass es in seinem alten Tennisverein jeden Monat ein Pub-Quiz gab, waren sie hellauf begeistert. Die Mattners waren sich sicher, dass das Quiz etwas ganz Besonderes werden würde. „Wir haben damals mit vier Teams angefangen. Doch jetzt kommen sogar 13 Teams, um zu spielen“, freut sich Marie Mattner.

Die Fragen haben es in sich

Auf die erste Fragerunde folgt ein Bilderrätsel. Dafür bekommen wir ein Blatt mit zehn Bildern von Himmelskörpern, die wir benennen sollen. Schnell sind wir uns einig, welches Bild die Erde, den Mond, den Saturn und den Jupiter darstellt – bei Merkur, Venus und Neptun müssen wir allerdings länger nachdenken.

Bei der dritten Runde geht es um Sport. Die Jungs am Tisch seufzen erleichtert auf. Sie denken, diese Runde wird einfach. Doch da haben sie sich schwer getäuscht! Als es um die asiatische Sportart Kabaddi geht, bei der die Spieler nicht atmen dürfen, wenn sie angreifen, sind wir alle überfragt.

Mit der Frage „Wie viele Zigaretten wurden im Jahr 2017 pro Kopf in Deutschland geraucht?“ geht es in die Halbzeitpause. Einige gehen raus an die frische Luft. Als ich die anderen Teams näher betrachte, fällt mir auf, dass fast jedes Alter vertreten ist. Studenten, Berufstätige, Rentner sitzen in der fröhlichen Runde. Erstaunlich, wie ein Quiz so viele unterschiedliche Menschen zusammenbringen kann.

Selten knackt einer den Jackpot

Nach der Halbzeitpause werden die ersten Lösungen und Plätze verkündet. Vereinzelt jubeln die Teams, andere fassen sich an die Stirn. „Mensch, ich war mir doch so sicher“, sagt Manuel Lauser lachend. Das Team der „Grauen Wölfe“, bei dem Marie Mattner mitspielt, geht dicht gefolgt von den „Roten Socken“ zur Halbzeit in Führung. Unser „A-Team“ ist zur Halbzeit auf Rang acht von zehn. Wir sind zufrieden mit diesem Zwischenergebnis, als Neulinge haben wir uns nicht schlecht geschlagen. Nach den Kategorien „Allgemeinwissen“, „Musik“ und „Helden meiner Kindheit“ ist der erste große Teil des Quiz vorbei. Dabei lerne ich ziemlich viel dazu. Der Abend neigt sich nun langsam dem Ende zu. Bei der „Jackpot Runde“ werden fünf Fragen gestellt. Hat ein Team alle Fragen richtig, knackt es den Jackpot und bekommt den Inhalt eines Sparschweins, in das jeder zu Beginn einen Euro gezahlt hat. Keiner hat fünf Richtige. „Es kommt selten vor, dass ein Team den Jackpot knackt. Wir hatten deshalb sogar schon einmal 300 Euro im Sparschwein und mussten es zwangsweise ausschütten“, erzählt Marie Mattner.

Im Anschluss an die Jackpot-Runde werden alle Antworten ausgewertet. Nach einer Viertelstunde stehen die Sieger fest. Als Ulrike Otto verkündet, dass die „Grauen Wölfe“ gewonnen haben, klatscht und jubelt das ganze Lokal. Auf jeden Fall war es ein witziger, unvergesslicher Abend. Die Fragen sind zwar schwer, aber interessant und abwechslungsreich.